N.N. (2003) Die Forschungsleistungen Deutschlands: Seit Ende der 90-er Jahre rückläufig
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(c) Vless Verlag: Ebersberg, 2003

 

Die Forschungsleistungen Deutschlands: Seit Ende der 90-er Jahre rückläufig

 

 

 

 

Bild. Entwicklung des bibliometrisch erfassten Weltanteils (% auf Y-Achse) der deutschen Forschung vor und nach der Wende. Zum Vergleich die Weltanteile von USA und Großbritannien im Jahr 2001

 

 

 

 

 

Die deutsche Forschung leidet im internationalen Vergleich seit spätestens 1998 an einem Stillstand, jüngst sogar einer Leistungsabnahme. So trug sie nach international üblichen, z.B. in „Science“ verwendeten [2] Indikatoren (Publikationsrate der Naturwissenschaften und Medizin im Science Citation Index SCI) noch 1998 anteilmäßig 8,0 % zu den qualitativ gehobenen Publikationen aller Staaten bei. Seitdem schwankt ihr Anteil zwischen 7,6 und 7,9 %. Die Integration der Forschung von BRD und DDR, die 1985-89 zusammen bei 6,5 % lag, scheint abgeschlossen.

Der zur Zeit der Wiedervereinigung im Ausland manchmal befürchtete Aufstieg zur „Scientific Superpower ‘Germany’“ [1] blieb aus. Deutschland erreicht nicht mehr annähernd das überragende Leistungsniveau von vor dem 2. Weltkrieg. Mit 8 % Weltanteil an qualitativ gehobener Forschung liegt Deutschland deutlich hinter den USA (33 %) und sogar hinter dem kleineren Großbritannien (9 %).
Bezogen auf die Köpfe der Einwohner spielt Deutschland seit Jahren relativ weit hinten mit. Hier führen der Reihe nach die Staaten Schweiz, Schweden, Dänemark, Kanada, Niederlande, Finnland, Großbritannien, USA usf. Deutschland liegt an 17. Stelle [2]. Die Mehrheit davon gibt für ihre Forschung und Entwicklung sowohl absolut als auch pro Kopf weniger von ihrem Bruttosozialprodukt aus [2]. Demnach würde (etwas) mehr Geld, wie es Politiker in Deutschland immer wieder in Aussicht stellen, kaum Wesentliches ändern. – Mehr Erfolg verspricht, die besten Forscher zu erkennen, zu benennen und zu fördern, weil sie nicht nur ein Vielfaches wie der durchschnittliche Wissenschaftler zum weltweiten Forschungsfortschritt beitragen und sich noch steigern können, sondern auch anderen zu zeigen vermögen, wie man ´s macht.

1. Braun T, Glänzel W (1990) United Germany: The New Scientific Superpower? Scientometrics 19: 513-521
2. May RM (1997) The Scientific Wealth of Nations. Science 275: 793-796
 

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